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75 Jahre mit Gemeinde gelebt
Es kommt bestimmt nicht häufig vor, dass Menschen von sich sagen können, sie seien genauso jung wie ihre Heimatgemeinde. In Limburgerhof aber feiern 2005 fast 140 Personen gemeinsam mit der Gemeinde ihren 75. Geburtstag - acht davon sind sogar in Limburgerhof geboren, haben die gesamte Entwicklung des Ortes miterlebt.
So etwa Hildegard Stock, Ruth Böckler, Gertrud Krupp und Paul Lembach, die sich noch gut an ihre Kindheit erinnern können, als die Gemeinde noch ländlicher war als heute. Damals reichte der Wald bis an Carl-Bosch-Straße und Kaiserallee. Im Neuhofener Bruch habe es, so Lembach, Störche, Kiebitze und Rehe gegeben, und an die Knospstraße schlossen sich Äcker und wogende Getreidefelder an, die per Hand ausgesät und später mit Sensen geschnitten wurden. Das heutige Gebiet „Untere Hart" habe damals nur aus Ackerland und Wiesen bestanden.
Hildegard Stock erinnert sich daran, wie sie als Kind in den katholischen Kindergarten ging. Heute steht dort die Ökumenische Sozialstation. Die ersten vier Schuljahre wurden die Kinder im „neuen Schulhaus" unterrichtet, dann in den Räumen des Schlösschens.
Gertrud Krupp weiß zu berichten, dass sich im Keller des Schulgebäudes in der Parkstraße das „Volksbad" befand, in dem wöchentlich gebadet und geduscht werden konnte. Ruth Böckler erzählt, bei den damals rund 2300 Einwohnern der Gemeinde habe noch jeder jeden gekannt. „Und der Zusammenhalt unter den Menschen war bedeutend stärker als heute", fügt Paul Lembach hinzu. Geprägt habe dies wohl auch die schwere Nachkriegszeit, nach der sich zum Beispiel die Buben „zehn Penning" verdienten, indem sie am Bahnhof die Zuckerrüben von den Wagen der Bauern, von Pferden oder Ochsen gezogen, in die Güterwaggons warfen.
Die vier „75er" erzählen von nicht befestigten oder gepflasterten Straßen mit wenig Verkehr, von Straßenfußballspielen nahe der katholischen Kirche, Kinobesuchen in Neuhofen, zu denen man im Winter Brennholz zum Heizen mitbringen musste, vom Schlittschuhlaufen auf dem Weiher und im Neuhofener Bruch sowie vom Spielen am „Bergel" im Park. Sie erinnern sich an das Baden im Rehbach und das Brennholzholen im Wald, an die Lehrer Gutwein und Braun und den Hühnerhof hinter der Schule, an die Umbenennung des Bahnhofs und den Abriss der Zuckerfabrik. Sie reden über ihre Konfirmation in der Simultankirche im Park, über Tanz im BASF-Gasthaus und über die Neuerschließungen weiterer Baugebiete.
Gertrud Krupp weiß noch, wie „Aniliner" freigestellt wurden, um sich in der Siedlung ihr Eigenheim auf per Erbpacht erworbenem Grund zu bauen. Die Steine dazu holten sich die Betroffenen von auf Werksgelände abgerissenen Häusern. Und Paul Lembach spürt noch heute seine Knochen, wenn er an das Ausbuddeln der Baumstumpen denkt, als der Hartplatz beim heutigen Jugendzentrum gebaut wurde.