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Der Turmschreiber Limburgerhofs
Cramer wird im Krieg geboren, Mitten im Bombenhagel Berlins. Der Vater ist an der Ostfront in einem Stab tätig, dem die Logistik der Truppe obliegt. Er überlebt glücklicherweise. Denn Cramer hat verschiedene Klassenkameraden, deren Väter nicht mehr aus dem Kriege heimkehrten: Seine Mutter leitet während der vaterlosen Zeit zusammen mit der Großmama das Familienhotel in Hamburg. Auch Hamburg wird bald von Bombergeschwadern heimgesucht. Die Bomben treffen auch Harvestehude, wo der kleine Michael aufwächst, aber das Hotel bleibt verschont.
Er erlebt trotz der Nachkriegszeit eine behütete Kindheit und spielt viel mit den Nachbarkindern in dem großen Garten hinter dem Haus. Eigentlich möchte er Pfarrer werden, ist sich aber lange Zeit nach dem plötzlichen Tod der Großmama, die er sehr liebt, nicht sicher, ob er mit der Frage des Todes so umgehen kann, um als Pfarrer zu bestehen. Sein bester Freund wird Lehrer. Ein Beruf, der eine große Anziehungskraft auf ihn ausübt. Letztendlich siegt aber die Überlegung, dass ihm der Beruf des Kaufmanns wohl am ehesten die Möglichkeit eröffnet, zu reisen, einer Leidenschaft, der er sein Leben lang frönen wird.
Er vervollständigt seine Ausbildung durch ein Englischstudium in England selbst und macht anschließend eine Dolmetscherausbildung in Peru. Später folgt Französisch. In Peru lernt er auch seine Frau Erika, Tochter eines Deutschen und einer Spanierin, kennen und heiratet.
Seine Liebe zu Sprachen vereinfacht seine Aufenthalte in Italien, dem damaligen Jugoslawien, Tunesien, Frankreich, Norwegen und Schweden, sowie natürlich Peru, Argentinien, Brasilien, Panama und den USA.
Die Wende in seinem Leben kommt mit dem Jahr 2000, als seine Heimatgemeinde Limburgerhof einen Turmschreiber sucht. Nun mutiert der Dolmetscher zum Schriftsteller und Journalisten. Er ist in seinem Element, schreibt Bücher -Tagebücher wie er sie nennt - und ein Schlossgeisterbuch zusammen mit einem Koautoren, denn Limburgerhof hat außer einem gräflichen ehemaligen Jagdturm auch ein kleines Schloss. Seine Tätigkeit für die Tageszeitung „Schifferstadter Tagblatt“ bringt Synergien hervor, von denen auch seine Schriftstellerei profitiert.
Er ist glücklich, denn er hat seine Traumberufe gefunden.
Seine beiden Hobbies, Malen und Fotografieren, begleiten ihn sein Leben lang. Unter den Fittichen seines Kunsterziehers auf dem Gymnasium in Hamburg, fertigt er seine ersten S/W-Fotografien an und baut seine Laborkenntnisse später anlässlich einer Ausbildung bei dem Uni-Fotografen Uwe Wagenfeld aus.
Das gilt auch für seine Malerei. Sie fördert seine Frau, die Kunst studiert hat und eine kleine kunsthandwerkliche Fabrik aufbaute. Das so gewonnene Wissen ist ihm sehr hilfreich bei seinen Artikeln über Kunstausstellungen und beim Malen seiner kubistischen Bilder.
Anmerkung der Redaktion:
Michael Cramer verstarb am 13.03.2018 und wurde am 20.03.2018 auf dem Friedhof in Hirschberg Lautershausen beigesetzt.