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Krankenversorgung in Alt-Limburgerhof
Der 1. Arzt in Limburgerhof war zwischen den Weltkriegen Dr. Scheeder. Ihm half eine Diakonissenschwester in der Praxis und bei Krankenbesuchen. Seine Praxis hatte er im Schlösschen in einem Zimmer des unteren Stocks. Wenn man einen Arzt benötigte und er war abwesend, musste man es auf eine Tafel schreiben, die am Eingang hing.
Später errichtete der Elisabethenverein eine Schwesternstation mit 4 Dominikanerinnen aus Speyer im Spindlerhaus ein, (das ist das alte Haus der Ökumenischen Sozialstation). Die Station bestand aus 1 Näh-, 1 Kranken -, 1 Kindergarten- und 1 Küchenschwester. Die Limburgerhofer waren sehr froh darüber. Die Einteilung der Schwestern war wie folgt:
Die Oberin
Sie war eine Schneiderin, die den Frauen im Nähunterricht behilflich war. Auch unterrichtete sie die Mädchen der oberen Schulklassen im Sticken, Häkeln und Stricken. Meine Schwester ging auch in die Nähstunde. Ich wollte natürlich auch mitkommen, wurde aber noch nicht aufgenommen, weil ich erst in den unteren Klassen war. Da wir mit den Schwestern eine gute nachbarliche Beziehung hatten und Vater und Onkel bei außergewöhnlichen Arbeiten den Schwestern halfen, durfte ich doch dabeisein. Als 1. Arbeit strickte ich Tafellappen. Diese benötigte man für die Schultafel, die man damals bis zu 4. Klasse benutzte. Wir mussten alle mucksmäuschenstill sein, damit man den Unterricht der Frauen nicht störte. Das energische „pst“ der Schwester Fintana höre ich heute noch.
Die Krankenschwester
Die Krankenschwester hatte ein eigens hergerichtetes Praxiszimmer. Wenn man eine Kleinigkeit hatte, ging man zu ihr und wurde verarztet. War es schlimm, schickte sie einem zum Arzt. Besonders wir Kinder waren gute Kunden, denn holten wir uns beim Hinfallen eine größere Schramme, die Schwester verarztete sie. Auch machte die Schwester Hausbesuche bei Kranken und älteren Menschen. Wenn jemand im Sterben lag, wechselte sie sich mit den Angehörigen bei der Nachtwache ab.
Die Kindergartenschwester
Vom Elisabethenverein wurde ein Kindergarten eingerichtet, das alte Haus dafür angebaut. Auch war ein großer Schulhof vorhanden, in dem die Kinder bei schönem Wetter herumtollen konnten. Am Ende des Jahres war immer eine Abschlussfeier. Es wurde Theater gespielt und Reigen aufgeführt. Dazu wurden die Eltern eingeladen, damit sie sehen konnten, was ihre Kinder alles gelernt hatten. Als dann der Raum für die Aufführung zu klein war, wurde im großen Saal des BASF-Feierabendhauses gespielt.
Zur Hitlerzeit musste die Schwester weg und es kamen zwei weltliche Kindergärtnerinnen. Wir sagten nur braune Schwestern. Nach dem 2. Weltkrieg kam dann wieder eine Nonne als Kindergärtnerin.
Die Küchenschwester
Die Küchenschwester war für Haushalt und Garten zuständig. Sie hatte sehr viel Arbeit und schuftete wie ein Mann. Sie leerte sogar die Jauchegrube und verteilte alles im Garten. Sie pflanzte Gemüse und Salat sowie viele Blumen, um die Kirche zu schmücken. waren zu teuer und Geld war knapp seinerzeit.
Als Hilfe kam manchmal eine Hospitantin aus Speyer. Eine davon war Schwester Brigitte, die ein sehr liebes Ding war. Sie war noch jung und konnte richtig anpacken. Auch konnte sie mit den Kindern gut umgehen, deshalb suchte ich ihre Gesellschaft, wo ich konnte. In ihrer Freizeit machte die Küchenschwester viel Handarbeit, zum Beispiel Kunststricken. Frl. Fink, die Cousine von Pfarrer Fink, war ihre Abnehmerin, dort konnte man ihre Kunstwerke be sichtigen. Meine Schwester lernte von ihr dieses Handwerk und von ihr.
Als die Küchenschwester alt war und nicht mehr so arbeiten konnte, war sie im Marienkrankenhaus im Ruhestand. Dort besuchte sie Kranke und sprach ihnen Trost zu.