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Zugunsten der Zukunft unserer Gemeinde
Limburgerhof verfügt über sechs „Kindergärten“. Heute sagt man „Kindertagesstätten“. Dem alten Begriff „Kindergarten“ lag der Gedanke der Entwicklung der Kinder zugrunde, so als seien sie Pflanzen eines Gartens, die es zu hegen und zu pflegen gelte. Mit dem ganz alten Begriff der „Kinderbewahranstalten“ im 19. Jahrhundert war die Aufgabe des Bewahrens der Kinder aus den ärmeren, meist kinderreichen, Schichten im kargen Leben der frühen Industrialisierung verbunden.
Zahl der Kinder in Kitas stetig vergrößert
Heute hat sich die Gesellschaft verändert. Die Gesetzgebung verlagert das Recht auf einen Kindertagesstättenplatz altersmäßig immer weiter nach unten bis hin zu den unter Einjährigen in der „Krippe“. Gleichzeitig steigt der Bedarf an sogenannten „Hort“-Plätzen für Schulkinder, welche die Gemeinde freiwillig einrichtet. Deswegen hat sich die Zahl der Kinder in den Kindertagesstätten Limburgerhofs insgesamt stetig vergrößert, obwohl sich die absolute Zahl der geborenen Kinder in Limburgerhof pro Altersjahrgang immer weiter verkleinert hat . So war die Zahl der 76 neugeborenen Kinder in Limburgerhof im Jahr 2010 exakt so groß, wie die Zahl der Neugeborenen im Jahr des Kriegsendes 1945, obwohl damals die Zahl der Einwohner der Gemeinde Limburgerhof weniger als halb so groß war wie heute. Nicht nur aus demographischen Gründen freuen wir uns auf jedes Kind in unserer Gemeinde, denn darin liegt die Zukunft für uns alle.
Beginn einer segensreichen Infrastruktur
Der Anfang der Kindergärten in Limburgerhof lag im Jahre 1931, also ein Jahr nach der Gründung der politischen Gemeinde. Der katholische Pfarrer Otto Jacob kaufte damals über den Elisabethenverein ein Haus für die Ordensschwestern des Speyerer Instituts St. Dominikus, um dort einen Kindergarten, eine Handarbeitsschule und eine Krankenpflegestation einzurichten. Das Anwesen war das heute zur Sozialstation erweiterte Gebäude. Diese „Gründung“ einer segensreichen Infrastruktur für die Gemeinde Limburgerhof im zweiten Jahr ihrer Entstehung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. In den Jahren nach dem Krieg besuchten etwa 75 Kinder diese „Kinderschule“, wie man sie auch nannte. Die Kinder wurden damals von einer (!) „Kinderschwester“ betreut. Dabei wurden Kinder aller Konfessionen aufgenommen, d.h. die „Kinderschule“ war ökumenisch und übrigens ganztägig. Sie ging 1974 in das katholische „Montessori-Kinderhaus St. Bonifatius“ über, das 100 Kinder beherbergt. Gelegentlich kommt die letzte dort tätige Ordensschwester, Schwester Domitilla, die vielen Limburgerhöfern noch in Erinnerung ist, zu Besuch nach Limburgerhof.
1961 öffnete die protestantische Kindertagesstätte im „Dietrich-Bonhoeffer-Haus“ ihre Pforten. Nachdem die protestantische Kirche im Jahr 1957 erbaut worden und ein Gemeindezentrum in der Feuerbachstraße entstanden war, vollzog sich hier ein wichtiger Schritt für die größer gewordene Gemeinde. Heute nennt sich diese Kindertagesstätte entsprechend ihres an der Natur ausgerichteten Konzepts „Der Kinder-Garten“. Sie hat für 47 Kinder Platz. Zum 50jährigen Jubiläum konnte sie sich schmuck und freundlich renoviert präsentieren.
Weiterentwicklung von großer Bedeutung
Die Errichtung der zweiten protestantischen Kindertagesstätte, der „Katharina-von-Bora“-Kindertagesstätte in Limburgerhof-Nord im Jahre 1974, war besonders wichtig. War doch die Gemeinde weiter gewachsen und galt es, für Kinder und ihre Familien in dieser Hälfte Limburgerhofs eine wohnungsnahe und fussläufig erreichbare Kindertagesstätte zu haben. Auch diese infrastrukturelle Weiterentwicklung war damals und ist es auch noch heute von großer Bedeutung. Sie bietet aktuell Platz für 90 Kinder. Zur Zeit ist die Protestantische Kirchengemeinde dabei, ihre Einrichtung zu sanieren, zu erweitern und räumlich so umzustrukturieren, dass sie mit einer weiteren Gruppe den in unserer Gemeinde notwendigen Plätzebedarf decken helfen kann. Wegen der dafür aufzubringenden Kosten von etwa 700 000 Euro geschieht dies in enger Absprache mit der den größten Anteil an Zuschuss gebenden politischen Gemeinde.
Wachsender Bedarf an Hortplätzen
Im Jahr 1990 entstand - auch wegen des sich neu entwickelnden Bedarfs an Plätzen für Schulkinder (Hort) - eine der ersten „Haus des Kindes“ genannten Einrichtungen in Rheinland-Pfalz in den Räumen des ehemaligen Christlichen Jugenddorfwerkes Deutschland. Bis heute überließ die BASF/LUWOGE der Kommune dieses Haus bei kostengünstiger Miete. Im Januar 2012 wird die Gemeinde dieses Gebäudeensemble kaufen. Gerade wird das Fundament saniert. Im „Haus des Kindes“ sind derzeit 70 Kindergartenkinder, 45 Hortkinder inklusive „Außenstelle“ im Jugendzentrum sowie 7 Kleinstkinder untergebracht.
Auch in Limburgerhof-Nord war in jenen Jahren die Errichtung von Hortplätzen notwendig geworden. Und so entschloss man sich 1990, in dem ehemaligen Jugendgästehaus des Christlichen Jugenddorfwerkes Deutschland solch einen Hort unterzubringen: die heutige „Villa Kunterbunt“. Sie wurde im vergangenen Jahr grundlegend - auch energetisch - saniert und modernisiert. Ein neuer seitlicher Eingang mit einladendem Foyer soll den Zugang, der ursprünglich am Hermann-Löns-Weg war, sicherer machen. Derzeit sind darin 47 Schul- und Hortkinder untergebracht.
Zuletzt entstand die Kindertagesstätte „Altes Rathaus“ im Jahr 2002. Dafür wurde das Gebäude der ehemaligen Wirtschaft Fischer umgebaut, das der Gemeinde von ihrem Anfang 1930 bis 1983 als Rathaus diente. Die Nachbarschaft von Kindertagesstätte und Mehrgenerationenhaus war unter anderem ausschlaggebend für die Genehmigung des Mehrgenerationenhauses in Limburgerhof. Heute sind im „Alten Rathaus“ 50 Kinder untergebracht. Gekocht wird von der im gleichen Gebäudekomplex eingerichteten Lehrküche für angehende Hauswirtschafterinnen des Christlichen Jugenddorfwerkes, die auch gleichzeitig den Mittagstisch für Senioren bereitet. Die vielen lebendigen Kontakte und der Austausch zwischen den Kindern der Kindertagesstätte und den Senioren machen dieses Haus auch in dieser Beziehung zu einem wahren „Mehrgenerationenhaus“, was sowohl den Kindern als auch den Senioren gut tut.
Konzepte und Vielfalt als wichtige Kriterien
Limburgerhof beherbergt in seinen zusammen sechs Kindertagesstätten, einer katholischen, zwei protestantischen, sowie drei kommunalen, etwa 460 Kinder von unter einem bis zu 10 Jahren. Insgesamt arbeiten dort 60 Erzieherinnen und Erzieher.
Derzeit geht die Zahl der neugeborenen Kinder in Limburgerhof wieder leicht aufwärts. Wegen der Erweiterung des gesetzlichen Anspruchs und des wachsenden Zuspruchs für Hortplätze - trotz der in der Domholzschule angebotenen Ganztagesschule - erwartet die Gemeinde eine weitere Bedarfszunahme der Plätze insgesamt. Hinzu wird auch ein zusätzlicher Bedarf für die Kinder der Mitarbeiter des mittelfristig wachsenden Agrarzentrums kommen. Wichtig ist, dass jede dieser sechs Einrichtungen von ihrem Angebot, ihrem Konzept und ihrer Struktur her attraktiv ist und bleibt. Die konzeptionelle und räumliche Vielfalt der „Kindertagesstätten-Landschaft“ in Limburgerhof ist für Eltern ein wichtiges Kriterium der Ansiedlung in unserer Gemeinde. Alle Träger arbeiten in aufeinander abgestimmter Weise an der Weiterentwicklung ihrer Einrichtungen zugunsten der Zukunft unserer Gemeinde. Dabei gebührt auch den Fördervereinen ganz besonderer Dank.