Gedenken als Prozess für Demokratie und Freiheit


Die Gedenkveranstaltung folgte, nach der coronabedingt schlichten und geschlossenen Feierstunde im letzten Jahr, dem früher gewohnten Ablauf.

Torsten Schubert, Auszubildender der Gemeindeverwaltung, trug den Prolog „Gedanken zum Volkstrauertag“ vor. Pfarrerin Martina Kompa von der Protestantischen Kirchengemeinde stellte in ihrer Ansprache zum Volkstrauertag das aktuelle Bildmotiv der Ökumenischen FriedensDekade in den Blickpunkt. Unter dem Jahresmotto „REICHWEITE FRIEDEN“ liegt der Fokus darauf, dass Frieden weitaus mehr bedeutet als die Abwesenheit von Krieg. „Wenn Frieden der Maßstab ist für all unsere Gedanken, unsere Worte, unser Handeln, dann wird das Wirkung haben. Das gibt Hoffnung und es ist Verpflichtung – gerade an Tagen wie diesem.“

Dem Totengedenken folgten die Kranzniederlegung am Ehrenmal und die Gedenkminute. Die Ehrenwache übernahmen wie schon seit vielen Jahren Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Limburgerhof.

In seiner Abschlussrede wies Bürgermeister Poignée auf die Totenehrung in der von Bundespräsident Steinmeier 2020 um folgende Passage erweiterten Fassung hin: „Wir gedenken der Opfer von Terrorismus und Extremismus, Antisemitismus und Rassismus in unserem Land.“ Poignée forderte die Gemeinschaft auf, die Lehren aus der Vergangenheit nicht zu vergessen und gemeinsam Hass, Gewalt, menschenverachtenden und spaltenden Tönen bzw. Aktionen entgegenzutreten:

„Die Vergangenheit hat uns gelehrt, wie schnell es geht, die Demokratie für obsolet zu erklären. Dagegen müssen wir uns mit allen Mitteln wehren. Gedenken schärft unsere Sinne, es ist ein immer neuer Anstoß, uns der Vergangenheit zu stellen. Das sind wir den Opfern schuldig, aber auch uns selbst und unseren Nachkommen, die im wachen Wissen um die Geschichte aufwachsen mögen.“

Die Gedenkstunde wurde würdevoll musikalisch umrahmt vom Querflöten-Trio unter der Leitung von Dr. Monika Deck und von Silke Stanek mit Gesang und Geige begleitet durch Bernd Albert an der Orgel.