Experimente wecken Forschergeist


Im Klassensaal ist es ganz leise. Ein Zischen. Dann wieder erwartungsvolle Stille. Schließlich beginnt die Maschine zu laufen. Dampf steigt aus dem Schornstein auf. „Das ist so toll“, sagt Luca über das gelungene Experiment. Zusammen mit seinen Mitschülern aus der 4c der Domholzschule hat er die Dampfmaschine zum Laufen gebracht. Angeleitet haben die Jungen und Mädchen Schüler der Berufsbildenden Schule Naturwissenschaften (BBS) Ludwigshafen, die dort eine Ausbildung zum Biologisch-Technischen-Assistenten machen.

„Die Besuche der BBS sind eine gute Gelegenheit für unsere Schule, sich intensiv mit naturwissenschaftlichen Versuchen auseinanderzusetzen“, sagt Klassenlehrerin Birgit Meyer. Für die Grundschüler und die Berufsschüler ist die Begegnung eine Win-win-Situation. Die Kleinen profitieren vom Wissen und der Erfahrung der Großen. Die BBS-Schüler finden sich durch das Erklären und Vorführen der Experimente in einer Art Lehrersituation wieder.

„Wir machen jedes Jahr Besuche in Grundschulen, nur während der Pandemie mussten sie leider ausfallen“, erzählt Benedikt Seif, Lehrer an der BBS. Umso mehr freut er sich, jetzt endlich wieder vor Ort in einer Grundschule sein zu können. Unter dem Motto „Naturwissenschaften hautnah erleben“ steht diesmal das Thema „Energie“ im Mittelpunkt.

„Wir möchten das Grundinteresse der Mädchen und Jungen an Physik, Chemie und Biologie wecken“, erklärt der 20-jährige Berufsschüler Maxime Werner. „In den Versuchen sollen sie Naturwissenschaft selbst entdecken. Es macht echt Spaß, weil die Kinder richtig Bock darauf haben.“

An fünf Stationen werden die Viertklässler mit Erklärungen und Arbeitsblättern an die Thematik herangeführt. Dort beschäftigen sie sich mit der Energiegewinnung aus Wind, Wasser und Sonne. Auf einem Tisch liegt ein Solarpanel. „Die kennt ihr vielleicht von Hausdächern“, erklärt Maxime Werner den Grundschülern. Darüber ist ein Baustrahler angebracht, der für Licht sorgt. Ein Multimeter misst die Stromstärke, die die Schüler ablesen dürfen. „Ich hätte nicht gedacht, dass da so viel Energie erzeugt wird“, staunt Artur. Was ihn und seine Klassenkameraden auch verwundert ist, dass die Leistungsfähigkeit abnimmt, wenn sie ihre selbstgebastelten Wattewolken über das Panel wandern lassen.

Während einige Kinder der Klasse noch über die Solarenergie staunen, sehen sich andere an, wie ein kleines Windrad ein LED-Lämpchen leuchten lässt. An der Tablet-Station hat Emma bereits eine Animation zu Energieumwandlung angeschaut. „Die Experimente sind sehr interessant.“

Von allen Kindern gibt es für den Schultag einen Daumen nach oben. Einige wie Linus können sich sogar vorstellen, später im naturwissenschaftlichen Bereich zu arbeiten. „Naturwissenschaften sind echt cool“, lautet Lukas Fazit.