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Von Blühstreifen und Energiemathematik
Die Gestaltung des Waldrandes zum Ostpreußenring in Limburgerhof geht weiter voran. Nachdem hier in den letzten Jahren immer mehr Bäume vertrocknet waren und diese sehr zeit- und kostenaufwändig entfernt werden mussten, hat der Förster alle kranken und geschwächten Bäume entnommen und nur noch stabile Einzelbäume (hauptsächlich heimische Eichen) belassen. In einem nächsten Schritt wurde ein ca. 2 m breiter Streifen entlang der Straße gemulcht, hier soll ein Grün- und Blühstreifen entstehen, der regelmäßig gemäht und gepflegt werden wird. Im Frühjahr wurden in den entstandenen Buchten über 100 Sträucher und seltene Baumarten gepflanzt (z.B. die Elsbeere, die Wildkirsche, der Kreuzdorn usw.). So soll ein abgestufter, artenreicher Waldrand entstehen, der Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleinsäuger sein wird. Ein Problem stellt im Moment die Baumart Robinie dar – sie vermehrt sich stark über Wurzelausläufer und hat schon große Teile des Waldrandes „in Beschlag“ genommen. Der Forst wird hier probieren, die gepflanzten und schon vorhandenen Strauch- und Baumarten freizuschneiden und die Robinie ein Stück weit zurück zu drängen. Auch die Anwohner können ihren Beitrag zu einem schönen und ökologisch wertvollen Waldrand leisten. Wichtig wäre, auf die illegale Entsorgung des Grünschnittes aus dem Garten direkt in den Wald zu verzichten. Dies erschwert die Pflegearbeiten, siedelt neue, nicht gewünschte Arten im Wald an und sieht auch nicht gut aus. Natürlich dürfen in diesen „schweren Zeiten“ für den Wald die Bäumchen auch gegossen und von Schlinggewächsen wie Brombeeren befreit werden. Man darf gerne eine Art Patenschaft für einen Abschnitt übernehmen.
Im Winter wurden im Gemeindewald Bäume gefällt. Viele Waldbesucher haben bei dem Förster nachgefragt, ob es sinnvoll und richtig ist, so eine „große“ Menge Holz aus dem Wald zu entnehmen. Die Erklärung dazu ist relativ einfach. Weit über 90 % der Bäume waren z.T. schon seit 2 – 3 Jahren abgestorben oder krank. Sie stellen immer mehr eine erhebliche Unfallgefahr für die Waldbesucher dar. Ein Teil des Holzes konnte noch als wertvolles Eschenholz für die Möbelindustrie verwendet werden, die Kiefern wurden zum kleinen Teil für die Palettenherstellung übernommen, der Großteil ging als Hackerholz an eine heimische Firma.
Auch wenn, ökologisch gesehen, die thermische Nutzung des Holzes (hier zählt natürlich auch das Brennholz dazu) nicht die effektivste Nutzung des Holzes ist, spricht, grade im Moment, sehr viel für diese Nutzung. 1 Kubikmeter Brennholz oder auch Hackerholz ersetzt ca. 220 Liter Heizöl oder entsprechend Erdgas. Das Holz wird regional verwertet, es muss nicht aus Sibirien oder aus Nahost zu uns transportiert werden. Zum einen gibt es im Moment noch nicht genügend Strom aus alternativen Energiequellen, zum anderen können sich viele Menschen teure Solaranlagen und Wärmepumpen nicht leisten. Wenn die toten Bäume im Wald verbleiben, würde sich in den nächsten Jahren genauso viel CO2 freisetzen, wie bei der Verbrennung. Es käme dann aber noch in der Rechnung das CO2 aus den verbrannten fossilen Energieträgern hinzu.
Kurz vor Ostern wurden wieder neue Bäume gepflanzt. In diesem Jahr gab es verschiedene Pflanzaktionen mit Schulen aus Mutterstadt und Limburgerhof. Seit über 10 Jahren unterstützt das Forstamt zusammen mit den Gemeinden ein Projekt am Osttrauf der Anden in Peru. Die kleine Gemeinde Kimiriki schützt ihren Gemeindewald. Es werden jedes Jahr wertvolle Bäume gepflanzt, finanziert durch Spenden der Waldbesitzer im Forstrevier. Die Schüler pflanzen also die Bäumchen, verzichten auf „ihre Entlohnung“ durch den Waldbesitzer und z.B. Mutterstadt überweist einen symbolischen Betrag zu Förster Spang, der dann alle Spenden zu dem ihm bekannten Projekt nach Peru überweist. Die Pflanzaktion fand auch an der Walderholung statt. Zum Schutz der Pflanzen wurde dieses Mal auf die Plastikschützer gegen Rehverbiss verzichtet. Leider werden im Moment die alternativ eingesetzten Holzschützer von spielenden Kindern zerstört bzw. als Spielzeug missbraucht. Der Förster bittet die Eltern, entsprechend Einhalt zu bieten und den Schutzzweck der Holzschützer zu erklären. Auch hier darf man den neu gepflanzten Bäumchen z.B. mit Wasser helfen.
Vor ein paar Wochen gab es ein seltenes Phänomen im Wald. Schneebruch in der Rheinebene. Der kurze Schneeschauer hat an den austreibenden Bäumen zu erheblichen Schäden geführt. Insbesondere im angrenzenden Privatwald hängen noch viele abgebrochene Äste in den Baumkronen. Der Förster empfiehlt den Waldbesitzern, ihre Grundstücke zu kontrollieren.
Im Moment gehen viele Anfragen bzgl. Brennholz ein – der Förster bittet, sich erst ab November in einer ggf. möglichen Sprechstunde oder per Mail bzw.Telefon zu informieren.
Bei Fragen zum Wald: Tel.Nr.: 06232-6580859 oder per Mail: georg.spang@wald-rlp.de.