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Zuversicht trotz schwerer Stunden
Auszüge aus der Ansprache von Bürgermeister Andreas Poignée
Liebe Limburgerhofer, liebe Gäste,
(…) Auch 2024 war von Krisen und Herausforderungen geprägt. Global gesehen nehmen die kriegerischen Auseinandersetzungen zu. Klimakatastrophen treten immer deutlicher zu Tage. Regierungen werden reihenweise abgestraft. Extreme Kräfte in Parlamente gewählt. (…) Man spürt einen starken Wandel in der Gemütslage der Menschen. (…) Man kann fast von Existenzangst sprechen oder zumindest von der Angst über den Verlust von Wohlstand. (…) Aus meiner Sicht: das Jahr 2024 war kein gutes Jahr. Aber sollen wir uns immer weiter in einen Abwärtsstrudel hineinreden? Ich glaube nicht! Wir dürfen die Hoffnung einfach nicht aufgeben.
(…) Limburgerhof verzeichnete in vielen Bereichen Erfolge, deren positive Energie wir mitnehmen sollten. (…) Wir wurden aber auch von negativen Entwicklungen nicht verschont und mussten zudem ein dramatisches Ereignis verkraften. Am 15. Februar verstarb ein vierjähriges Mädchen nach einem tragischen Unfall auf dem Spielplatz der Kindertagesstätte „Haus des Kindes“. In Sekunden brach eine Welt für die jungen Eltern des Kindes zusammen. (…) Die Art und Weise, wie die Eltern damit umgegangen sind, nötigt mir allergrößten Respekt und Hochachtung ab. (…) Aufgrund ihrer Einstellung zum Leben gaben sie niemanden die Schuld an diesem Unglücksfall. Sie suchten aber nach jemandem, der Verantwortung übernimmt und dafür sorgt, dass sich so ein Unfall nie wieder ereignen kann. Ohne Einschränkung übernahm und übernimmt die Gemeindeverwaltung als Träger der Kindertagesstätte diese Pflicht, oder noch besser gesagt, diese Verpflichtung! (…)
Es fällt nicht leicht, wieder zur Neujahrsansprache zurückzukehren, aber es war mir wichtig, dieses tragische Ereignis nicht unerwähnt zu lassen.
In der Vereinslandschaft begann das letzte Jahr mit einer schlechten Nachricht. Der Verein der Selbständigen, der frühere Gewerbeverein Limburgerhofs, löste sich ohne große Vorwarnung auf. (…) Umso erfreulicher war es, dass sich aufgrund der Initiative einiger Gewerbetreibender im April ein neuer Verein gründete und die Organisation und Durchführung des Straßenfestes übernahm. (…) Neben dem Marketingverein wurde noch ein weiterer Verein im letzten Jahr aus der Taufe gehoben: der Lions Club Limburgerhof. Unter dem Motto „We serve“ / „Wir dienen“ wollen die neuen Lions Aktivitäten zu Gunsten der Allgemeinheit in den Blick nehmen. (…)
Für unsere Kulturvielfalt neu gewinnen konnten wir die Musicalgroup. (…) Der Verein war auf der Suche nach geeigneten Proberäumlichkeiten für die rund 50 Akteure und hat eine neue Heimat im Jugendkulturzentrum gefunden.
Auch für viele Religions- und Glaubensgemeinschaften war es ein schwieriges Jahr. (…) Auch wenn es eine Trennung von Kirche und Staat gibt, auch wenn einige Glaubensrichtungen sich die Probleme mit den Kirchenaustritten auf höchster Ebene selbst zuzuschreiben haben, warne ich vor den aktuellen Entwicklungen. Wir werden uns noch umsehen, wenn das soziale Engagement im Haupt- und Ehrenamt der Kirchen aus finanziellen Gründen oder wegen Nachwuchsmangel immer weiter zurückgefahren werden muss. Der Staat wird dies nicht auffangen können und dann sind wir um einige wichtige Elemente unseres Alltags ärmer! (…)
Viele (…) unplanbare Ereignisse sind eingetreten, auf die man eingehen muss, weil sie für unsere Gemeinde enorme Herausforderungen darstellen. (…)
Seit dem 01.01.2024 haben wir in Limburgerhof weitere 115 Flüchtlinge aufgenommen. (…) Es ist wiederum gelungen, Unterkünfte mit einer zu großen Anzahl an Menschen zu vermeiden. (…) Immer schwerer gelingt uns die Integration der Kinder. Deren hohe Anzahl, insbesondere aus der Ukraine, stellt eine große Herausforderung für unsere Kindertagesstätten und Schulen dar. Sehr viele Schülerinnen und Schülern in den Grundschulen haben Bedarf an Sprachförderung. (…) Es gibt keine Veränderung der angespannten Lage. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Flüchtlingszahlen in einer Welt gestalten, die sich derart kriegerisch entwickelt.
Ebenfalls warten müssen wir auf die Entscheidung der Deutschen Bahn (…) im Hinblick auf die Neu- und Ausbaustrecke Mannheim-Karlsruhe. (…) Zwei dieser möglichen Varianten verlaufen unmittelbar durch das Bruchgelände in Limburgerhof und durch die Rehhütte. (…) An diesen Planungen hat sich (…) nichts Wesentliches geändert. (…) Im letzten Dialogforum im November 2024 wurde mitgeteilt, dass vor Mitte/Ende 2025 mit keiner Entscheidung über die Antragsvariante zu rechnen ist. Wir brauchen also noch mehr Geduld und Ausdauer, bis der Spuk entweder vorbei ist, oder wir uns auf eine Klage gegen dieses wahnsinnige Vorhaben, zwei Großstädte zu untertunneln, vorbereiten müssen. (…)
Nach dem Stillstand zum spürbaren Fortschritt: An der Ameisenfront hat sich etwas im letzten Jahr getan. (…) Nach vielen Gesprächen mit Anwohnern und Experten haben wir uns zu einem weitergehenden Schritt entschlossen. Entsprechend des Vorbildes aus einer Großstadt in der Schweiz sind wir gezielt dazu übergegangen, die Ameisen mit einem Insektizid zu bekämpfen. (…) Anschließend wurde das Insektizid in Form von Gel in wochenlanger Kleinarbeit in der Nähe der Nester platziert, (…) diese Sisyphusarbeit wurde durch einen qualifizierten Experten durchgeführt, (…) Ich danke an dieser Stelle recht herzlich Herrn Dr. Josef Haber aus Limburgerhof, (…). Wir hoffen, lieber Herr Haber, dass wir durch Ihre Unterstützung den Bestand bis Ende 2025 eliminieren oder zumindest deutlich reduzieren können. (…)
Aus heiterem Himmel erreichte uns alle an einem Freitag, den 13. September die Nachricht über die bevorstehende Schließung des Altbaus im Caritas-Altenzentrum St. Bonifatius. Für die Bewohner, die Angehörigen und die Beschäftigten war dies eine Schockmeldung. Unverständnis und Verärgerung über den Träger – die Caritas –, der es unterlassen hat, in das Gebäude zu investieren und frühzeitig nach guten Lösungen für die baulichen Herausforderungen zu suchen, sind nicht nur in Limburgerhof, sondern auch darüber hinaus groß. (…) Ohne Kontaktsuche kippt man dem Gemeinderat und der Gemeindeverwaltung ein schier unlösbares Problem vor die Haustür. Die stationäre Pflegeeinrichtung mit rund 100 Plätzen ist ein unverzichtbarer Bestandteil in unserer Gemeinde sowie im Landkreis (…) Die Gemeindeverwaltung setzt sich mit Nachdruck dafür ein, den Fortbestand einer stationären Pflegeeinrichtung mittel- und langfristig sicherzustellen. Hätte die Betreibergesellschaft Caritas die Gemeinde frühzeitig in ihre Überlegungen einbezogen, hätte sich möglicherweise ein tragfähiger und effizienter Lösungsweg finden lassen. Stattdessen steht die Verwaltung nun vor einem äußerst herausfordernden Prozess, der intensive Gespräche und Verhandlungen mit zahlreichen Akteuren erfordert.
Liebe Frau Staatsministerin Schall,
wir wären Ihnen hier für Ihre Unterstützung sehr dankbar. Uns ist bekannt, in welch schwieriger Situation sich die stationäre, aber auch die ambulante Pflege generell befindet. Aber mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung wird es uns sicherlich gelingen, dieses wunderbare Haus zu erhalten. Dies wäre ein großer Wunsch für das Jahr 2025! (…)
Im dritten Teil meiner Ansprache wenden wir uns nun dem Ausblick auf das Jahr 2025 zu.
Der Glasfaserausbau in Limburgerhof kommt nicht wie gewünscht voran. (…) Die einen wünschen, dass der Ausbau recht schnell kommt – offenbar eine Minderheit von rund 25%. (…) Die Aufgabe, die Mehrheit noch davon zu überzeugen, sich doch für einen Glasfaseranschluss zu entscheiden, wird für Gemeinderat und Gemeindeverwaltung eine Herausforderung sein, der wir uns stellen, weil wir nach wie vor die Notwendigkeit für den Glasfaserausbau sehen und nicht warten wollen und können, bis sich in ein paar Jahren vielleicht wieder eine Firma um einen Ausbau bemüht. Einer der Hauptgründe, warum sich die Hauseigentümer gegen einen Anschluss entscheiden, ist die Angst vor der Baumaßnahme. (…) Wir werden, sofern die Quote erreicht wird, bei der Umsetzung der baulichen Maßnahmen wie in Böhl-Iggelheim vorgehen. Die Baumaßnahme wird engmaschig durch eigene Baufachkräfte überwacht. (…)
Ebenfalls in den Dialog kommen wollen wir in Bezug auf die kommunale Wärmeplanung. In den kommenden Monaten werden wir die ersten Ergebnisse präsentieren. Die Bestandsaufnahme und Ermittlung des Wärmebedarfs werden in Kürze abgeschlossen. Im nächsten Schritt wird die Bevölkerung beteiligt, um ein Zielszenario zu entwickeln.
Mit dem „Gesetz zur ganztägigen Förderung von Kindern im Grundschulalter“ hat der Bundestag einen Rechtsanspruch beschlossen. Ab dem Schuljahr 2026/2027 greift er, stufenweise beginnend mit der Klassenstufe 1. Derzeit läuft die Anmeldephase (…). Wenn die notwendige Anzahl zusammenkommt, entscheidet der Gemeinderat über die Beantragung einer 2. Ganztagsschule für Limburgerhof. Der Antrag muss bis zum 31.03.2025 gestellt sein. Anschließend müssen im Eiltempo die Planungen für einen Funktionsbau in der Carl-Bosch-Schule zur Erweiterung des Raumangebots durchgeführt und Zuschüsse rechtzeitig beantragt werden. In die Konzeption und Planung (…) sind auch wichtige Fragen zur künftigen Einbindung der Kreismusikschule und der Vereine zu beantworten. (…)
Dies sind nur einige Themen, welche der Gemeinderat in der neuen Wahlperiode zu bearbeiten hat. Die Sanierung des Ortszentrums wird in einem Teilabschnitt beginnen und die Planungen für das Gewerbegebiet Nord gehen in die finale Phase. Im Anschluss wird man sich schrittweise weiteren Baugebieten zuwenden.
Wie sie nun gehört haben, wird den kommunalen Gremien nicht langweilig. Ich danke den Mitgliedern des Gemeinderates und der Ausschüsse für die gute Zusammenarbeit zum Wohle unserer Gemeinde. Trotz der Veränderungen in der Zusammensetzung ist es gelungen, die Arbeit in fachkundiger und engagierter Art und Weise ohne große Unterbrechungen fortzuführen. (…)
Damit wäre ich mit dem Ausblick fast am Ende. Aber nur fast.
Am 18.05.1975 reiste Bürgermeister Heinrich Zier in die ostfranzösische Region Burgund, , um seine Unterschrift unter eine Partnerschaftsurkunde zu setzen. Eine Partnerschaft mit der Stadt Chenôve, die in den letzten 50 Jahren zur Völkerverständigung und zum gegenseitigen Verständnis über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Lebenskultur beigetragen hat. 2025 feiern wir stolz dieses Jubiläum mit zwei Festakten. Einer in Chenôve im Mai und einer bei uns im Oktober. Merken Sie sich schon einmal den 3. Oktober 2025 im Kalender vor. Am Tag der Deutschen Einheit feiern wir in diesem Kultursaal 50 Jahre deutsch-französische Freundschaft!
(…) Ich danke allen, die im abgelaufenen Jahr zum Miteinander in unserer Gemeinde beigetragen haben. Ich wünsche Ihnen allen von ganzem Herzen ein frohes und vor allem gutes neues Jahr 2025. Bleiben Sie alle gesund und munter!
Für das Rahmenprogramm des Neujahrsempfangs sorgten das Saxophonensemble „Saxtett“, die für Limburgerhof zuständigen Schornsteinfeger als „Glücksboten“, sämtliche Garden des 1. Karnevalvereins Limburgerhof mit einem Neujahrs-Überraschungsauftritt, die Sternsinger der Katholischen Kirchengemeinde St. Bonifatius sowie das Showtanz-Trio der DJK Limburgerhof. Den Imbiß hatten die Metzgerei Hardt und die Bäckerei Görtz unterstützt. (Fotos: M. Patzelt)