"Der Bürgerbus symbolisiert den Gemeinsinn"


„Der Bürgerbus symbolisiert den Gemeinsinn.“ Mit diesem einfachen, aber bedeutungsvollen Satz, fasste Klaus-Dieter Stiller, einer der ehrenamtlichen Bürgerbus-Fahrer und –koordinatoren, den hohen Stellenwert zusammen, den der Transport-Dienst für mobil eingeschränkte Menschen in Limburgerhof seit der ersten Tour am 4.1.2016 erreicht hat. Jetzt wurde in neues Fahrzeug „in Dienst gestellt.“
Los ging es mit einem älteren Neunsitzer aus dem kommunalen Fuhrpark. Dem folgte im Juli 2016 ein geleaster Bus, der aus Zuwendungen der Kleiderkammer für Jedermann finanziert wurde und in rund 500 Fahrtagen (die Sonderfahrten ins Seniorenkino oder zur Weihnachtsfeier nicht mitgerechnet) rund 32.000 Kilometer abspulte. Montags und donnerstags klappert der weiße Renner seine Haltestellen-Route durch Limburgerhof. Der Rekord liegt bei 40 Einstiegen pro Tag, der Durchschnitt bei etwa 30.
„Das ist alles top organisiert,“ lobte bei der Präsentation des neuen Busses die Erste Beigeordnete Rosemarie Patzelt. Immer in Zweier-Teams – damit den Fahrgästen beim Ein- und Ausstieg besser geholfen werden kann – unterwegs sind: Ullrich Längsfeld, Wolfram Hoppe, Gunnar Weinert-Lax, Alfons Eisele, Hans Krummenacker, Hans-Joachim Kallien, Dr. Klaus Franek, Dr. Gerhard Krack, Reinhard Gruber, Dr. Oliver Neumann, Michael Keuchel sowie Klaus-Dieter Stiller und Jürgen Kleinhans, die auch die Koordination übernehmen. Die gute Absprache und das ausgetüftelte Konzept meisterten auch die Anforderungen der Corona-Krise, besonders anspruchsvoll, weil die meisten Fahrgäste der Risikogruppe Senioren angehören. Seit 8. Juni rollt der Bus wieder. Fahrplan nach telefonischen Anmeldungen auf der gewohnten Route, Hygienevorschriften, maximal zwei Fahrgäste, Kontaktlisten, Desinfektion – alles umgesetzt.

Jetzt hilft dabei auch, dass der neue Bürgerbus „eine technische Wunschausstattung“ besitzt, wie Verwaltungs-Büroleiter Uwe Zürker erklärte. „Wir haben gut verhandelt,“ berichtet er schmunzelnd. Und so sind ein größerer, hinterer Ladebereich mit Trittstufe, ein hohes Dach, längere und breitere Fahrzeugabmessungen mit im Paket und sorgen für mehr Komfort. Möglich wurde der Kauf erst durch die Spende einer Wohltäterin, die anonym bleiben möchte und deren Motivation es war, so Patzelt, „dem Ort etwas zurückgeben zu wollen.“ Die positive Resonanz auf das Erfolgsmodell Bürgerbus, mit seinem Angebot von Mobilität, Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und Barrierefreiheit, kann Bürgermeister Andreas Poignée aus vielen Gesprächen nur bestätigen.
Und so sieht man dem nigelnagelneuen Ford Transit schon von außen seinen „Bürgersinn“ an. Die Schriftzug-Folien „Bürgerbus“ haben seine 14 Piloten gestiftet. Und das Nummernschild „RP-BB 8“erklären sie lachend gleich mit:“ Maximal 8 Fahrgäste und der Fahrer – und außerdem gleicht unsere Ortsrunde einer liegenden Acht!“