Ein großer Tag für Heinrich Zier und die Gemeinde


„Das ist ein großer Tag für Limburgerhof und natürlich für unseren Bürgermeister i.R. Heinrich Zier,“ eröffnete Bürgermeister Dr. Peter Kern die Feierstunde im Schlösschen. Denn die Ehrenbürgerschaft – erst die zweite in der 80jährigen Ortsgeschichte nach Dr. Hermann Scherer – sei das Höchste, was eine Gemeinde als Auszeichnung vergeben könne. Die zahlreichen Gäste aus Kirche, Politik, Wirtschaft sowie regionalen Behörden und Verbänden – an ihrer Spitze der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck und die Vizepräsidentin des Landtages Hannelore Klamm – sah Kern als Beweis der großen Wertschätzung, die Heinrich Zier entgegengebracht werde. „Er leitete die Geschicke Limburgerhofs 30 Jahre mit Weitblick,“ erklärte Kern. Ein Paradebeispiel dafür seien Ankauf und Sanierung des Schlösschens, das der Altbürgermeister zusammen mit vielen Helfern und Spendern zu einem „Kleinod für alle“ ausgebaut habe.

Das Bundesverdienstkreuz und zahlreiche weitere Auszeichnungen seien Heinrich Zier zu Recht verliehen worden, betonte Ministerpräsident Beck in seiner Laudatio. Aber eine Ehrenbürgerwürde gehe noch ein ganzes Stück tiefer. Denn vor Ort wisse man, „was ein Mensch geleistet hat, mit all seinen Stärken und Schwächen.“ Zu dieser großen Leistung über drei Jahrzehnte sage er mit großem Respekt die herzlichsten Glückwünsche.

Zier sei der geborene Kommunalpolitiker, der zudem für seine Aufgabe in Limburgerhof nach 12 Jahren als ehrenamtlicher Ortsbürgermeister seiner Heimatgemeinde Norheim/Nahe und gelernter Verwaltungsmann das ideale Rüstzeug mitgebracht habe. Selbst er als Ministerpräsident, blickte Beck zurück, habe sich mitunter nur schwer den Argumenten Ziers verschließen können, der mit „Charme, Elan und Nachdruck“ die Projekte seiner Gemeinde vorangetrieben habe.
Heinrich Zier stehe nach wie vor aber auch für den Blick über die kommunalen Grenzen. 36 Jahre Engagement in der Entwicklung vom Planungsverband zur Metropolregion Rhein-Neckar, 35 Jahre Kreistagsmitgliedschaft sowie 25 Jahre Delegierter im Bezirksverband seien Heinrich Ziers Beitrag zum Schaffen regionaler Identität.
Noch schwerer wiege jedoch sein Verdienst, auf diesem Weg immer die Menschen mitgenommen zu haben, so Beck: „Kommunale Verantwortung heißt mehr, als nur Direktiven zu geben.“ Gerade deshalb sei Heinrich Zier eine Persönlichkeit besonderen Zuschnitts, die es verstanden habe, menschlich zu bleiben.

Diesen Wesenszug bewies der neue Ehrenbürger gleich in seiner Ansprache. Zunächst bedankte er sich bei Kurt Beck, seinem obersten Dienstherrn, für das Lob, das auch im Ruhestand noch wohl tue. Um augenzwinkernd anzufügen: “Der Herr Ministerpräsident hat recht – das hab’ ich damals gut gemacht!“ Limburgerhof sei bei seinem Dienstantritt 1972 für ihn „kein gemachtes Bett, aber ein Glücksfall“ gewesen. Die Gemeinde habe sich als attraktiver Wohnort mit interessanter Perspektive dargestellt, deren Weiterentwicklung zu seiner Lebensaufgaben geworden sei.
Für die Unterstützung auf diesem Weg müsse er vielen Dank sagen, in erster Linie natürlich seiner Familie, aber auch den lokalen und überörtlichen Gremien, der BASF und seinen Verwaltungsmitarbeitern. Eine große Hilfe sei stets auch die positive Resonanz und die Kreativität aus der Bevölkerung gewesen. Eine Anerkennung, die er an die Bürgerinnen und Bürger zurückgab: „Meine Familie erlebte in Limburgerhof eine wunderbare Gastfreundschaft – so ist Limburgerhof unsere Heimat geworden.“ Stellvertretend bedankte er sich bei Dr. Hansjörg Bipp, der mit als erster die Idee einer Ehrenbürgerschaft auf den Weg gebracht habe.
„Es war nicht leicht, die Hände im Ruhestand in den Schoß zu legen, wo ich doch so genau wusste, wie alles funktioniert,“ schloss Zier schmunzelnd. „Aber zum Glück gibt es als Aufgabe ja die Sanierung des Schlösschens...“