Informationen zum Bahnprojekt Mannheim-Karlsruhe


Die Deutsche Bahn (DB) will das Streckennetz in der Nord-Süd-Richtung ausbauen und plant daher zwei zusätzliche Bahngleise zwischen Mannheim und Karlsruhe. Ziel ist die Schaffung weiterer Kapazitäten für 250 bis 350 Güterzüge pro Tag bis zum Jahr 2030. Seit 2021 untersucht die DB in einem mehrstufigen und aufwendigen Verfahren, über welche Flächen die Schienen verlegt werden könnten. Betrachtet werden dabei mögliche Korridore in Rheinland-Pfalz (linksrheinisch) und in Baden-Württemberg (rechtsrheinisch). Die Gemarkung der Gemeinde Limburgerhof wäre von der linksrheinischen Trassenführung betroffen.

Aktueller Planungsstand

Die DB hat zunächst Linienkorridore für die Strecke zwischen Mannheim und Karlsruhe festgelegt. Basierend auf diesen Entwürfen wurden nun durchgehende Linienvarianten erarbeitet, welche den Verlauf der Gleise präziser benennen. Anschließend wurden auf dieser Grundlage durchgehende Linienoptionen und technisch machbare Trassenverläufe untersucht. Von insgesamt 20 Linienvarianten verlaufen vier linksrheinisch oder queren den Rhein und berühren beide Rheinseiten.

Wie ist die Gemarkung Limburgerhof betroffen?

Die vorgenannten vier Varianten führen über die Gemarkung der Gemeinde Limburgerhof: So sollen jeweils die Stadtgebiete von Mannheim (Ausgangspunkt) und Ludwigshafen untertunnelt werden. Der Tunnelbereich beginnt im Norden in Mannheim-Waldhof und endet in südlicher Richtung zwischen Rheingönheim und Limburgerhof. Ab Rheingönheim verläuft die Linienvariante oberirdisch entlang der Bundesstraße 9 (B9) bis nach Schifferstadt. Kurz vor Speyer splitten sich die vier Linienvarianten in unterschiedliche Verläufe Richtung Karlsruhe auf.

Die geplanten Linienvarianten schneiden die Gemarkung Limburgerhof im östlichen Bereich und verlaufen parallel westlich zur B9 durch das Bruchgelände und die Kläranlage der Gemeinde Limburgerhof. Kurz vor der Rehhütte sehen die Planer einen Wechsel auf die andere Seite (östlich) der B9 vor.

Weitere Entwicklung

Die DB bewertet die von ihr erarbeiteten Linienkorridore in ihren Teilsegmenten hinsichtlich der sogenannten Raumwiderstände. Hierbei werden Eingriffe in Natur und Landschaft sowie Auswirkungen auf Menschen und Lebensräume berücksichtigt und die Linienvarianten werden miteinander vergleichbar gemacht. Im Laufe des Jahres 2023 wird die Antragsvariante nach und nach präzisiert, bis sie schließlich als Antragstrasse in das Raumordnungsverfahren beim Regierungspräsidium Karlsruhe eingebracht wird. Dieses Verfahren soll im vierten Quartal 2023 beginnen und wird eine breite Beteiligung der betroffenen Kommunen, Fachbehörden und der Öffentlichkeit umfassen.

Wie können sich die Bevölkerung und die Gemeinde Limburgerhof beteiligen?

Die Gemeinde Limburgerhof beschäftigt sich seit 2021 mit dem Verfahren. Im April 2022 und April 2023 wurde der zuständige Ausschuss des Gemeinderates über die Entwicklungen informiert. Seitens der Gemeindeverwaltung wurden der DB die Raumwiderstände, raumordnerischen Belange und städtebaulichen Entwicklungsperspektiven in Form von Planungsdaten benannt. Um eine umfassende Betrachtung der Trassenplanung zu gewährleisten, haben sich die möglicherweise betroffene Kommunen bereits vernetzt und tauschen Informationen aus. Die weiteren Schritte werden dem Ausschuss für Bauen, Energie und Umwelt Limburgerhof in seiner nächsten Sitzung am 16.05.2023 zur Beschlussfassung vorgelegt.

Seitens der Bevölkerung besteht die Möglichkeit, direkt mit der DB in einen Dialog einzutreten. Die Online-Bürgerdialoge finden regelmäßig statt. Die Termine und weiterführende Information findet man auf der Homepage der DB unter www.mannheim-karlsruhe.de.